Jonah Hill kennen wir als Schauspieler aus großen Hollywood-Blockbustern wie „The Wolf of Wall Street” oder „22 Jump Street”. Jetzt hat sich Hill hinter die Kamera gewagt und gibt mit „Mid90s” sein gelungenes Regiedebüt. Der authentische Coming-of-Age-Film kommt einer Zeitreise gleich und lässt uns in die Skateszene der 90er eintauchen.
Die Story
Der 13-jährige Stevie (gespielt von Sunny Suljic) steht im Zimmer seine großen Bruders und bestaunt dessen Jordans und die große CD-Sammlung. Natürlich verbotenerweise, weshalb er dafür ordentlich Prügel einstecken muss, wenn er erwischt wird. Das Verbotene scheint auf den Teenie eine große Anziehungskraft zu haben. Als er die coolen Skater auf der Straße sieht, die sich mit einem Ladenbesitzer anlegen ist sofort klar – da will Stevie dazugehören. Endlich weg von den Abreibungen seines Bruders und nicht mehr nur das brave Muttersöhnchen sein.
Fuckshit und Fourth Grade
– Das sind die Spitznamen zweier Jungs aus dieser kleinen Crew, in der Stevie schnell Anschluss findet. Eigentlich zunächst durch Ruben (Gio Galicia). Doch schon als auch Stevie einen Spitznamen verpasst bekommt und er mit Ruben die Frage diskutiert, ob es eigentlich cooler ist mit oder ohne Spitznamen, gibt es erste Anzeichen für eine zwischen den beiden aufkommende Fehde.
Und nicht nur diese wird Stevie noch in einige brenzlige Situationen bringen… Denn dass das Leben auch bei den coolen Jungs nicht nur aus Skaten, Partys und Abhängen mit den Girls besteht, muss Stevie schnell erkennen. Alles easy war es eben auch in den 90ern nicht. So zeigt der Film auch schonungslos die selbstzerstörerischen Seiten des Skatens und wie die jungen Kids schon von Drogen und Alkohol verführt werden. Trotzdem zählt die Freundschaft der Crew immer wahnsinnig viel: Die Kids bringen sich gegenseitig in die Bredouille, aber helfen sich ebenso aus ihr heraus.

Jonah Hill bringt die „Golden Era” zurück
Dass wir als Zuschauer das alles miterleben, als wären wir selbst eins von den coolen Skatekids, liegt vor allem an der einwandfreien Besetzung des Films. Schon die Darstellung des Hauptcharakters Stevie durch Sunny Suljic ist den ganzen Film über so gelungen, dass man meint, seine Gedanken lesen zu können. Einige Rollen sind sogar mit tatsächlichen Profiskatern besetzt, wie Na-kel Smith (als Ray) und Olan Prenatt (als Fuckshit). Auch das macht den Film unheimlich authentisch.
Jonah Hill setzt alles so ungekünstelt und lebensnah in Szene, dass wir ihm seine Liebeserklärung an die 90er voll und ganz abnehmen. Dazu trägt – ganz retro – die Aufnahme des Films auf 16mm und der gekonnte Schnittstil sicher genau so bei, wie der stimmige Soundtrack. Der ruft einem einiges aus der goldenen Ära des Hiphop in Erinnerung: Tracks von Souls of Mischief bis The Pharcyde sind dabei. Aber natürlich fehlen auch Bands wie Nirvana nicht.
Zwar scheint die Story wenig überraschend und vielleicht in vielen Dingen vorhersehbar. Denn wir alle kennen die typischen Teenieprobleme, vor denen auch Stevie und seine Kumpels nicht gefeit sind. Trotzdem langweilt Mid90s nicht und lässt uns die Erfahrungen der Darsteller emotional sehr gut mitfühlen. Zu Recht wird der Film mit dem Klassiker „Kids” verglichen und landete in den USA schon in den Top 10 der Kinocharts.

Geht auf Zeitreise in die 90er!
Kinostart von Mid90s ist in Deutschland am 07.03.2019 – und in vielen Kinos habt ihr nur einmalig an eben dem 07.03. die Chance, Mid90s zu sehen! Also achtet unbedingt auf die Spielzeiten in eurem Lieblingskino und verpasst nicht eure Chance auf diese Zeitreise in die guten, alten 90er!
Denn wenn ihr aus dem Kino kommt, werdet ihr tatsächlich diese Nostalgie spüren können. Um das Gefühl noch etwas länger aufrecht zu erhalten, empfiehlt sich die offizielle Playlist zum Film, die es hier auf Spotify gibt.
Folgt dem Film auf Facebook und Twitter. Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Website. Ein Kino in eurer Nähe findet ihr hier. Und mehr zum Skaten vom Goodtimes Mag gibt es hier.
